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Unsere Handschrift

von Sep 7, 2021Coaching, Psychologie0 Kommentare

Wie schätzt du deine Handschrift ein?

Flüssig, krakelig oder verschreibst du dich häufig?

Ein Thema, das bei mir offene Türen einrennt. Von flüssig, geschwungen oder hübsch war und ist meine Schrift kilometerweit entfernt – dafür herausfordernd für meinen willigen Leser.

Ein „Defizit“, das mich durch meine Schulzeit begleitet hat, stets mit dem verständnislosen Zusatz der Lehrer „Und das als Mädchen!“

Tatsächlich hatte ich oft das Gefühl, dass meine Aufsätze alleine aus diesem Grund schlechter bewertet wurden…

Ich bin glücklich heute nur noch wenig handschriftlich machen zu müssen. Und doch, war auch in meinen letzten, erst vor wenigen Wochen stattfindenden Abschlussklausuren, meine Hauptsorge: Was, wenn es der Dozent nicht lesen kann?

Faktisch kein abwegiger Gedankengang. Denn eine Studie deutscher Forscher (Greifeneder et al., 2010) legt nahe, dass Menschen mit schwierig zu lesender Handschrift in der Schule systematisch benachteiligt werden!

Gemäß dieser Studie haben Aufsätze, die mit einer schönen Handschrift verfasst wurden, im Schnitt 1/2 Note besser abgeschnitten. Aufsätze mit gleichem Inhalt, aber einer unflüssigen, kritzeligen Schrift waren deutlich im Nachteil.

Aus Sicht der schreibenden Person geht beim Konzentrieren auf die Wörter kognitive Kapazität verloren. Gedanklich schon fortgeschritten kommt es dann auch noch zum Verschreiben und Durchstreichen einzelner Wörter.

Das kostet Zeit & Energie und manchmal auch ein gutes Ergebnis.  

Woran liegt dieses objektive Urteil?

Dafür verantwortlich ist die sogenannte kognitive Flüssigkeit.

Vereinfacht ausgedrückt: Unser Gehirn mag leicht zu verarbeitende Sachen, die keine Energie verschwenden.

Wenn du also ebenfalls mit einer herausfordernden Handschrift gesegnet bist, rückt dieses Wissen vielleicht manches in ein anderes Licht 😉

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