Burnout – der drohende Absturz

von Ängste, Coaching, Psychologie, Stress0 Kommentare

Kennst du das „rennender Hamster im Rad“ Gefühl?

Fremdbestimmt, überfordert und durch den Alltag gehetzt. 

Ab einem gewissen Zeitpunkt reagieren Körper & Psyche mit Reaktionen, die als Stress und Burnout bekannt sind. Die Zahlen, die von vielen unterschiedlichen Studien vorgelegt werden, sind alarmierend: 

Jeder Dritte arbeitet am Limit. Dauer-gestresste Menschen erkranken doppelt so häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Rücken- und Kopfschmerzen sowie psychischen Erkrankungen. 

Sprach die Seele zum Körper: „Sag du es ihm! Auf mich hört er nicht mehr.“

Was ist das Burnout-Syndrom?

Der Begriff „Burnout“ („Ausgebranntsein“) bezeichnet einen andauernden und schweren Erschöpfungszustand infolge einer chronischen Stressreaktion mit sowohl körperlichen als auch seelischen Beschwerden. 

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Woran erkenne ich, ob ich Burnout habe? 

Beim Burnout-Syndrom handelt es sich nicht um ein fest umschriebenes Krankheitsbild. Es stellt keine eigenständige psychologische Diagnose dar.  

Es ist vielfältig und individuell in Auftreten und Ausmaß:

Erschöpfung und Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden und/oder andere körperliche Dysfunktionen treten auf. 

Typisch sind Schuldgefühle und Versagensängste. Der „Ausgebrannte“ erlebt seine Umwelt als nicht mehr kontrollierbar, zieht sich zurück und nimmt potenzielle Hilfe nicht mehr an. 

Ein Burnout kann in allen Sozial-, Bildungs-, Berufs- u. Altersgruppen auftreten.

Wenn Betroffene schließlich zum Arzt gehen, dann meist wegen der körperlichen Störungen, die diagnostiziert und symptomatisch behandelt werden. Das zugrunde liegende Burnout bleibt oft unerkannt.  

Anzeichen von Burnout:

1. Der Drang sich zu beweisen
2. Verstärkte Leistungsbereitschaft
3. Ausblenden der eigenen Bedürfnisse
4. Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
5. Verzerrte Wahrnehmung der Realität
6. Verstärkte Verleugnung auftretender Probleme
7. Rückzugphase
8. Deutliche Verhaltensänderung
9. Entfremdung
10. Innere Leere
11. Depression
12. Völlige Burnout-Erschöpfung

Wie verändert sich das Verhalten einer Person mit Burnout?

Ein Burnout ist ein langsamer, schleichender Prozess des Ausbrennens, der das Verhalten der betroffenen Person zunehmend beeinflusst. 

Beginnend mit den ersten Anzeichen einer nachlassenden Leistungsfähigkeit, abnehmender Konzentration und steigender Fehlerhäufung. Auf eine bis dahin unbekannte Müdigkeit und Schwäche folgen zunehmend Schmerzen jeder Art. 

Es findet ein immer weiter schreitender Rückzug aus privaten- und Freizeitaktivitäten statt.

Auch der Verlust von Empathie oder Kreativität sind klassische Verhaltensänderungen.

Gemäß einer finnischen Verlaufsstudie äußern besonders Männer ihre Probleme durch Ablehnung und Zynismus.

Wie entsteht ein Burnout?

Verschiedenen Faktoren führen zusammen zu einer Anhäufung von Stressbelastungen, die die Fähigkeit angemessen reagieren zu können, überfordern.

Die Arbeitsüberlastung ist dann oft nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. 

Beispielfall: Eine Klientin von mir befand sich zu unserem Beratungszeitpunkt in einer schwierigen und für sie emotional belastenden Lebenssituation. Als allein-erziehende und voll berufstätige Mama kam erschwerend noch ein Pflegefall in der nahen Familie hinzu. Ihr Arbeitsverhältnis litt zunehmend darunter, Fehler häuften sich und ihr Vorgesetzter zeigte sich täglich ungehaltener. Ihr „Hamsterrad“ rotierte immer schneller… 

Ob und wann eine Lebenssituation letztlich zum Burnout führt, entscheiden folgende Punkte: 

  • die Zeitspanne in der sich belastende Faktoren sammeln 
  • die Intensität der belastenden Situation
  • die emotionale Bedeutung für die betroffene Person

Was passiert, wenn ein Burnout nicht behandelt wird?

Viele betroffene Personen, mit Burnout-Syndrom, haben bereits eine Depression, Angststörungen oder Schlafstörungen entwickelt, wenn sie Hilfe suchen. 

Eine monatelange intensive Behandlung mit einem beruflichen und privaten Komplettausfall kann die Folge sein. 

Wie kann ich einen Burnout verhindern?

Die beste Strategie gegen Burnout ist die Prävention. 

Folgendes praxiserprobtes 9-Stufen-Programm dient der Vorbeugung:  

ZeitsouveränitätZeitdruck wird oft als der Hauptauslöser für einen Burnout genannt. Man unterscheidet in:

  • Aufgabenstrukturierung: Festlegen, welche Aufgaben zu erfüllen, zu verändern, zu löschen, zu verschieben oder zu delegieren sind.
  • Selbstrespekt: Das bedeutet beispielsweise, eigene Termine realistisch zu vergeben. Ebenso sollte die Wochenarbeitszeit unter 50 Stunden liegen, ansonsten steigen das Burnout und auch das Herzinfarktrisiko dramatisch an.
  •  Zeitrespekt: Das bedeutet, seine Zeit zu nutzen und zu leben, statt sie zu verschwenden. Zeitfresser müssen weitestgehend verbannt werden. 

Niemand hat Zeit, wir können sie uns nur nehmen!

Eigenbestimmtheit – Das Gefühl, die wesentlichen Aspekte des eigenen Lebens selbst in der Hand zu haben, ist zentral.

Dazu tragen bei:

  • Entscheidungen zügig zu treffen und zu diesen zu stehen
  • rechtzeitig Grenzen zu setzen – „Nein“ sagen lernen!
  • zu delegieren
  • das eigene Anspruchsniveau abwägen
  • sich etwas zu gönnen und es zu genießen
  • Perfektionismus zu streichen

Stresstoleranz – Da Stress allein keinen Burnout verursacht, sind die üblichen Stressminderungsprogramme nicht ausreichend. Wer übermäßigen und permanenten Stress empfindet, ist in einer inneren Dysbalance.

Das Konzept der Stresstoleranz wendet sich weitgehend ab von der Idee, die Umgebung der betroffenen Person zu verändern. 

Die Erfahrung zeigt, dass ein Burnout ausbleibt, wenn das Leben um die eigenen Werte und Bedürfnisse herum aufgebaut wird. Eine sichere und erfüllte Partnerschaft hat ebenfalls eine Burnout-vorbeugende Wirkung.

Probleme im finanziellen Bereich stressen: Schulden sind Gift, sie dämpfen die Motivation, das Selbstbewusstsein und blockieren innere Freiräume. Solche Schulden gehören schnellstmöglich abgebaut.

Besonders dem Körper kommt eine wichtige Rolle beim Schutz vor Burnout zu.

Der Körper gehört geachtet:

  • gefordert – nicht unter- oder überfordert
  • beschenkt mit hochwertigen Lebensmitteln
  • bedacht mit ausreichend Schlaf
  • beschützt durch den Verzicht auf Alkohol, Nikotin oder Medikamente

Zufriedenheitskonstanz – Wer unter Stress steht, aber zufrieden ist, der bleibt meistens vom Burnout verschont.

Zufrieden bist du dann, wenn du das Gefühl hast, deinen eigenen Weg zu gehen!

Dyadenkompetenz – Die Vermeidung von Burnout hängt eng mit kommunikativen und emotionalen Kompetenzen zusammen. 

Ein Burnout folgt aus emotionaler Unsicherheit. Selbstwahrnehmung und Selbstmanagement gehören zur Dyadenkompetenz. Bewusstsein und Beziehungsmanagement sind nötig, um Beziehungen gut zu führen und sich einzulassen.

Situationstoleranz – Bei Burnout gibt es meistens eine Situation, die als unerträglich empfunden wird. Die betroffene Person ist der Auffassung, diese weder verlassen noch verändern zu können. 

Du glaubst, eine Situation auf keinen Fall verlassen zu können? Oder erscheint dir lediglich der Preis als zu hoch?

Du kannst nicht jede Situation ändern, jedoch deine Einstellung und deinen Umgang damit. 

Ein Schlüssel zu einem erfüllten Leben ohne Burnout liegt darin, das Unveränderbare und Ungewisse zu akzeptieren.

Der Weg vom „So ist es leider“ zum „So will ich es gerne“.

Rollensicherheit – Burnout droht oder entsteht, wenn eine wichtige, erwünschte Rolle nicht ausgefüllt werden kann. Die beruflichen und privaten Rollen sollten geklärt und mit den tatsächlichen Wünschen abgeglichen werden. 

Finde DEINE Rolle und gib toxische Rollen endgültig ab!

Zielerkennung und Sinnannäherung – Wer seine wahren inneren Ziele nicht erkennt, hat ein großes Risiko für Burnout.

Es geht darum, sich den eigenen privaten & beruflichen Lebenszielen zu nähern. Sie geben dem Verhalten eine Richtung und bündeln unsere Ressourcen und Potenziale. Erfüllung und Zufriedenheit hängen davon ab.

Eine wesentliche Gabe ist zu erkennen, was man wirklich will und wirklich kann. Es gibt eine spezifische Fähigkeit, die vor Burnout schützt: 

Lebe mit dir und nicht gegen dich.

Denn, wenn wir uns selbst nicht mehr im Wege stehen, wird es auch kein anderer!

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Was kann ich tun, wenn ich erste Anzeichen eines Burnouts feststelle?

Um aus der Burnout-Spirale wieder herauszufinden und dem „Ausbrennen“ vorzubeugen, ist es wichtig, mögliche Stressfaktoren für sich selbst zu identifizieren. 

Folgende Maßnahmen können bei den ersten Anzeichen helfen:

  • Erkenntnis und Bereitschaft an sich zu arbeiten
  • Identifikation und Verringerung von Stressquellen am Arbeitsplatz
  • Gezielte Entspannung z. B. Autogenes Training, Mediation usw.
  • Regelmäßige Bewegung
  • Ausreichender Schlaf
  • Auszeiten nehmen (Handy, Laptop, Tablet ausschalten)
  • Ausgewogene und bewusste Ernährung

Generell gilt: Je früher Burnout-Betroffene einen Arzt oder Therapeuten zurate ziehen, desto schneller kann eine Besserung der Lebensqualität eintreten. 

Was kann ich tun, wenn ein Angehöriger unter einem Burnout leidet?

Nahe Angehörige von Burnout Betroffenen erleben die körperlichen und psychischen Auswirkungen hautnah mit. Oft sind sie selbst überfordert und stehen der Situation frustriert, erschöpft und hilflos gegenüber.

Informiere dich über das Thema Burnout und gehe sensibel auf die betroffene Person zu.

Wichtig: Auch wenn es hart ist, nimm das Verhalten dir gegenüber zu keiner Zeit persönlich. 

Auch als Angehöriger kann es hilfreich sein, sich unterstützen oder beraten zu lassen.  

Wie wird ein Burnout-Syndrom behandelt?

Die Therapie eines voll ausgebildeten Burnouts ist aufwendig und zeitintensiv.

Oft ist eine stationäre Therapie in einer auf die Behandlung von Burnout spezialisierten Klinik erforderlich und ratsam. 

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